18.6.15 – Stockholm by rain
Oh, der Himmel ist verhangen und eine eigentlich wunderschöne Stadt, die als das Venedig des Nordens genannt wird, wartet auf uns. Wir packen uns mit den Regenjacken ein und die -hosen nehmen wir vorsichtshalber im Rucksack mit. Mit der Metro fahren wir auf die Insel Skansen, die viele Attraktionen beheimatet. Wir haben uns für den Skansen-Zoo entschieden. Dort findet man viele einheimische Tiere und auch eine Miniausführung vom Ballenberg auf schwedische Art. Es war sehr spannend und auch kindertauglich. Am meisten freuten wir uns natürlich endlich auf die Elche – doch wie es auch sein muss... Das Gehege ist leer und im Umbau. Es soll einfach nicht sein, dass wir endlich diese grossen Viecher sehen!! Nicht mal im Zoo ist es uns vergönnt. Erst um 15.00 h nahmen wir uns Zeit für eine warme Mahlzeit und schon gings weiter. Das Vasa-Museum war auch Pflichtprogramm für uns. Und wirklich – extrem spannend und super gemacht. Das 400jährige Schiff sank nach nur 2 km nach dem Auslaufen und erst 1956 wiedergefunden und 1961 gehoben. Mit grossartigem Einsatz wurde das Schiff Stück für Stück aus dem Wasser gerettet und wieder naturgetreu rekonstruiert. Nach dem Museumsbesuch hatten wir genug gesehen und machten uns im Regen nach Hause. Da kam der Saunabesuch gerade richtig – eine Säuberungsaktion bei den Kindern war sowieso dringend notwendig.
19.6.15 – Stockholm by rain part II
„Und äs rägnet, was es abe mag....“ das Lied vom Polo würde gerade passen. Wir haben es uns zuerst im Womo gemütlich gemacht, bis wir uns um 10.30 h doch noch aufrafften in die Stadt zu gehen. Heute war ja Midsommernacht! Ein Fest sollte ganz in der Nähe sein, doch dieses dauerte nur vom 12.00 bis um 16.00h (das soll ein Fest sein?). Wir hatten aber zuerst einen Schifffahrt (Hop on – hop off) im Plan. Also rein in die Regenklamotten – und diesmal war die Vollmontur angesagt mit Strumpfhosen usw. Wenn es schon nass ist, möchten wir nicht zu kalt haben. Also sind wir aufs Boot, welches mit Kopfhörern und Audioanlage ausgestattet ist, so dass wir etwas von Stockholm lernen können. Doch bei unserem Glück – die Anlage ist auf diesem Schiff defekt! Hmm! Wir sind etwas rumgefahren und sind dann in Gamla Stan gelandet. Dies ist die historische Altstadt mit herrlichen Häusern. Da wir etwas verspätet gestartet sind, war es auch schon wieder Zeit fürs Mittagessen. Dann sind wir wieder aufs Schiff gehüpft. Einen kleinen Abstecher machten wir auf eine Insel mit einem Schloss. Die Fahne auf dem Turm wird nur gehisst, wenn das Land in Frieden ist... was trotz den 2 Weltkriegen schon sehr lange der Fall ist, die Fahne weht schon über 200 Jahre im Wind... Und da begann es – Gianluca hatte genug. Er war wahrscheinlich so müde, dass er nur noch weinen konnte. Trotzdem liessen wir es uns nicht nehmen, um 17.00 h zu einem Platz zu gehen, wo Mitsommernachtsfeierlichkeiten stattfanden. Doch ratet mal – die Feierlichkeiten waren fertig! Schade! Doch mit dem weinenden Gianluca und dem Nass vom Himmel waren wir alle froh, wenns nach Hause ging. Stockholm ade – das nächste Mal mit Sonnenschein!
Vasa, das Schiff!
Die Vasa (oder Wasa) ist eine schwedische Galeone, die zu den größten und am stärksten bewaffneten Kriegsschiffen ihrer Zeit zählte und am 10. August 1628 auf ihrer Jungfernfahrt nach nur ca. 1300 Metern Fahrt ohne Fremdeinwirkung aufgrund des Seegangs sank. Nach ihrer Auffindung 1956 und Bergung 1961 ist sie heute restauriert im Vasa-Museum in Stockholm zu besichtigen. Der Name des Schiffs ist vom Symbol der schwedischen Königsdynastie Wasa, einer Ährengarbe (schwedisch vasa), abgeleitet.
Historische Hintergründe
König Gustav II. Adolf von Schweden ließ ab 1625 das Kriegsschiff Vasa bauen, um den Schutz schwedischer Interessen gegen Polen während des Dreißigjährigen Krieges zu verbessern. Das lutherische Schweden wollte als aufsteigende Seegroßmacht vor allem den Import von Hanf zur Herstellung von Tauwerk für neue Schiffe aus dem zur damaligen Zeit unter Einfluss des katholischen Polens stehenden Baltikum sicherstellen.
Neben religiösen und strategischen Gründen für den Krieg gab es auch persönliche: Gustav II. Adolfs Vater, Karl IX., hatte seinen Vetter, den polnischen König Sigismund III. Wasa, zuvor vom schwedischen Thron verdrängt, den dieser nun zurückzuerobern hoffte.
Der erste Auftrag des Schiffes sollte die Blockade der Weichselmündung bei Danzig sein.
Der Bau der Vasa
Der Bau der Vasa war für Schweden auch ein Prestigeprojekt. Sie war bestückt mit 64 Kanonen, die der Feuerkraft der gesamten polnischen Flotte gleichkommen sollten. Das Schiff war etwa 69 Meter lang, 12 Meter breit und am Großmast fast 52 Meter hoch. Die gesamte Segelfläche lag bei etwa 1.300 m² und das Achterdeck lag knapp 15 Meter über dem Wasserspiegel.
Ausschmückung
Über 700 Statuen, deren fratzenhafte Gesichter Schwedens Stärke demonstrieren und den Gegner demütigen und ängstigen sollten, zierten die Vasa. Es war ein Gewimmel aus römischen Kriegern, Löwen, Nixen, Phantasiefiguren und griechischen Gottheiten. Die Figuren entstanden im Renaissance- und frühen Barockstil. Die Inspirationen kamen hauptsächlich aus der Bibel, aber auch aus griechischen und römischen Sagen und aus verherrlichten schwedischen Königsstammbäumen.
Die Farbgebung der Vasa war nach der Bergung längere Zeit unbekannt. Untersuchungen, die von 1990–1999 unter der Leitung von Peter Tångeberg durchgeführt wurden, zeigen, dass die Figuren in leuchtend bunten Farben bemalt waren. Dazu wurden die Figuren unter dem Rasterelektronenmikroskop auf Spuren von Pigmentteilchen oder bestimmten Bindemitteln untersucht. So war zum Beispiel Blau unter dem Rasterelektronenmikroskop an der Bruchlinie der Glaskristalle erkennbar: Es wurde sehr billig herzustellendes Schmalt verwendet, das einen Farbton wie das englische RAF-Blau ergibt und in besonderem Maße lichtbeständig ist. Im Zuge der Forschungen wurden auch Vergleichsstudien mit Altären aus jener Zeit durchgeführt.
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